Expertentipps für effektive Interventionen – Teil 4

Liebe Pflegekollegen,

auch am heutigen Dienstag ist es wieder Zeit für unsere PflegeNews.

Heute möchten wir uns auf ein entscheidendes Element im Pflegeprozess konzentrieren – die Intervention. Eine effektive Intervention spielt eine zentrale Rolle bei der Verbesserung des Gesundheitszustands und der Lebensqualität Ihrer Klienten. Daher präsentieren wir Ihnen fünf wertvolle Expertentipps, mit denen Sie eine optimale Umsetzung erleben werden.

Effektive Interventionen

1. Individualisierung ist der Schlüssel

Verstehen Sie die einzigartigen Bedürfnisse jeder zu pflegende Person. Individualisierte Interventionen, die auf die spezifischen Herausforderungen und Ziele abgestimmt sind, verbessern nicht nur die Effektivität, sondern stärken auch die Patientenbindung.

2. Ganzheitliche Bewertung vornehmen

Bevor Sie eine neue Intervention planen, nehmen Sie sich Zeit für eine gründliche Bewertung. Berücksichtigen Sie körperliche, psychische und soziale Aspekte. Das ermöglicht eine umfassende Herangehensweise, die alle relevanten Faktoren berücksichtigt. Hierbei ist es wichtig, die geplante Änderung der Maßnahme im Team zu besprechen. Das geht richtig schnell in einer strukturierten Übergabe, in der Sie eine kurze Fallbesprechung über die angedachte Intervention durchführen und diese am besten gleich dokumentieren.

3. Kommunikation als Grundlage

Eine klare und offene Kommunikation mit dem Klienten ist entscheidend. Teilen Sie Informationen über geplante Interventionen, erläutern Sie den Zweck und klären Sie eventuelle Bedenken. Eine informierte und engagierte Gemeinschaft fördert den Erfolg der Maßnahme. Somit können Sie nach erfolgreich durchgeführtem Gespräch gleich Ihr jährliches Beratungsgespräch dokumentieren.

4. Teamarbeit fördern

Eine effektive Pflegeintervention erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Pflegekräfte. Schaffen Sie eine positive Teamkultur, in der Ideen ausgetauscht werden können. Dies fördert nicht nur die Qualität der Interventionen, sondern stärkt auch den gemeinsamen Einsatz für das Wohl des Patienten.

5. Dokumentation der Abweichung

Gab es in Ihrer Schicht eine Abweichung der geplanten Maßnahme, ist es wichtig, das im Bericht zu dokumentieren. Im Strukturmodell liegt bekanntlich der Fokus auf den sogenannten Abweichungen. Damit sind die Abweichungen gemeint, die nicht so stattfinden, wie sie in der Maßnahmenplanung hinterlegt sind.

Warum ist das so wichtig?

Die Dokumentation der Abweichungen ist relevant, weil so der Pflegeprozess klar erkennbar ist und gelebt wird. Denn es ist Voraussetzung, dass jede an der Pflege beteiligte Person den Inhalt des Maßnahmenplanes kennt. Das ist wichtig, damit

  • Ihre Klienten täglich nach der gleichen Routine versorgt werden, um die Ressourcen zu erhalten oder sogar zu verbessern.
  • Ihre Patienten maximale Sicherheit erhalten.
  • B. neue Pflegekräfte Sicherheit und Unterstützung durch das Team bekommen.

Sind die Maßnahmen aus der Planung allen bekannt, ist es ein Leichtes, die Abweichungen gezielt zu dokumentieren, denn so erhalten die Pflegefachkräfte die schnelle Information und können den Maßnahmenplan sofort anpassen.

Was ist bei der Dokumentation der Abweichung zu beachten?

Manchmal finden wir im Berichtswesen Sätze wie: „Frau Müller lehnt das Gehtraining heute ab.“

Damit wissen wir, dass Frau Müller heute kein Gehtraining machen wollte. Und wissen wir auch, warum oder welche Maßnahmen ergriffen wurden?

Deshalb ist es bei der Dokumentation der Abweichung hilfreich, die sogenannten W-Fragen zu beachten:

  • Was habe ich geändert?
  • Warum habe ich die geplante Maßnahme geändert?
  • Was war die Ursache? Was lag vor?
  • Wie habe ich die Maßnahme geändert?
  • Wie habe ich sie genau durchgeführt?
  • Welche notwendigen Anschlussmaßnahmen gibt es?

 

Schauen wir uns das am Beispiel von Frau Müller einfach mal an:

Beispiel: „Frau Müller sagt, nachdem sie sich nach dem Frühstück ins Bett gelegt hat: „mir ist heute schwindelig und ich möchte nicht aufstehen.“ RR-Kontrolle: 180/100. Habe Frau Müller ihr Getränk und die Rufglocke in Reichweite gelegt und ihr gesagt, sie solle sich jederzeit melden, wenn sie etwas benötigt. Pflegefachkraft wurde informiert und wird den Arzt kontaktieren.“

Haben wir aus diesem Bericht nun mehr Informationen erhalten?

Wenn Sie grundsätzlich bei den Abweichungen die W-Fragen beantworten, fällt es den Pflegefachkräften sehr leicht, den Maßnahmenplan schnell anzupassen. Dazu erfahren Sie in der nächsten Woche mehr, wenn es um das Thema Evaluation geht.

6. Schulungen

Planen Sie auch für Ihre Pflegehilfskräfte Schulungen zum Thema „Richtig berichtet“. Die Pflegehilfskräfte sind die Goldstücke in ihren Einrichtungen, denn sie versorgen täglich eine Mehrzahl an Klienten. Ihre Pflegekräfte sind in Besitz der wichtigen Informationen, die sie nur noch zu Papier bzw. in Ihre Software bringen müssen. Damit läuft der Pflegeprozess in Ihrer Einrichtung richtig rund und kann optimal weiterlaufen.

7. Einsatz von Technologie

Nutzen Sie eine moderne Pflegesoftware, um Ihre Pflegeinterventionen zu unterstützen. Denn dadurch können Sie dazu beitragen, den Pflegeprozess effizienter zu gestalten und die Ergebnisse zu verbessern. Damit erhalten Sie eine optimale Versorgung Ihrer Klienten.

Zusammenfassung

Innovation und Anpassungsfähigkeit sind der Schlüssel zu erfolgreichen Pflegeinterventionen. Durch eine sorgfältige Planung, klare Kommunikation und kontinuierliche Evaluierung können Pflegekräfte sicherstellen, dass ihre Interventionen den besten Nutzen für Ihre Klienten bringen.

Ausblick

Nächste Woche erfahren Sie, wie Sie innerhalb von nur zwei Minuten einen Maßnahmenplan evaluieren und Sie Ihre Pläne tagesaktuell halten. Damit sparen Sie sich eine Menge Zeit für die Dokumentation und haben mehr Zeit für Ihre Klienten.

Mit lieben Grüßen,

Ihr Team von DM-EDV

Leitung Schulung & Seminare

Regina Repp

  rr@dm-edv.de
  +49 4474-9480 9401

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