Haan, 11.01.2024. Vom demographischen Wandel über hohe Arbeitsbelastung bis hin zum Fachkräftemangel – die ambulante Pflege steht vor vielfältigen Herausforderungen. Dabei liegt insbesondere in der Tourenplanung enormes Verbesserungspotenzial, wie eine gemeinsame Studie der ARZ Haan AG und des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) herausgefunden hat.
20 Prozent kürzere Touren, 10 Prozent weniger Einsatz von überqualifiziertem Personal und annähernd 100 Prozent Einhaltung der terminlichen Wunschzeiträume der Patienten. Das sind die Ergebnisse, die das Fraunhofer ITWM in einer Studie im Auftrag der ARZ Haan AG mithilfe von mathematischen Nachoptimierungen für ambulante Pflegetouren erzielt hat. Beim sogenannten Projekt KoGGe (Konzeption von datengetriebenen Geschäftsmodellen im Gesundheitswesen) wurde untersucht, wie man ambulante Pflegetouren anhand von mathematischen Modell- und Methodenansätzen automatisiert schrittweise verbessern kann. „Die Nachoptimierung von Tourenplänen startet ausgehend von einem vorliegenden Tourenplan. Durchgeführt wird sie mit mathematischen Methoden, die den Ausgangsplan durch kleine Plananpassungen schrittweise verbessern. Die Studienergebnisse zeigen ein großes Verbesserungspotential für den Pflegesektor auf“, erklärt Dr. Alexander Scherrer, stellvertretender Abteilungsleiter im Bereich Optimierung des Fraunhofer ITWM.
Die manuell konzipierten Ausgangspläne stellten das Personal vor eine sehr hohe Dichte an Terminen und die Touren gingen über große Distanzen. Dementsprechend unzufrieden waren die Patienten wegen verpasster Wunschzeiträume. Zudem wurde häufig Personal für die Touren eingeteilt, das für einige der Termine eigentlich überqualifiziert war. Eine Folge davon sind hohe Kosten für die Einrichtungen und das Gesundheitssystem.
„Durch die automatisierten Nachoptimierungen können ambulante Pflegeeinrichtungen auf der einen Seite Kosten reduzieren und auf der anderen Seite die Zufriedenheit ihrer Kunden und Mitarbeiter erhöhen“; sagt Stephan Pleye, Geschäftsführer der DM EDV GmbH, einem Tochterunternehmen der ARZ Haan, das unter anderem Software für ambulante Pflegedienste entwickelt. „In einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen in Zukunft auf Pflegedienstleistungen angewiesen sein werden, spielen solche Optimierungsansätze sicher eine immer größere Rolle.“
Ausführliche Informationen zur Studie finden Sie unter www.arz.de/pflege
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Über die ARZ Haan AG
Die ARZ Haan AG ist einer der führenden Dienstleister im Bereich Abrechnung, Finanzdienstleistungen und Softwarelösungen für Leistungserbringer im Gesundheitswesen. Mit rund 1.200 Mitarbeitern an über zehn Standorten versteht sich die Unternehmensgruppe als innovativer Impulsgeber und Partner im Gesundheitswesen.
Vor 50 Jahren als standeseigenes Rechenzentrum für Apotheken in Haan gegründet, setzt die Unternehmensgruppe heute auch verstärkt auf die Entwicklung von intelligenten Softwarelösungen und Apps.
Apotheken, stationäre Pflegeeinrichtungen, ambulante Pflegedienste, Hebammen, Zahnärzte, Heil- und Hilfsmittelerbringer oder auch Transportdienstleister – über 17.000 Kunden aus 30 verschiedenen Berufsgruppen nutzen heute bereits die Leistungen der ARZ Haan AG und ihrer Tochterunternehmen.
Die Bedeutung des Themas Pflege nimmt dabei einen immer größeren Stellenwert ein. Mit innovativen Lösungen, einem breiten Netzwerk an Partnern und konzerninternem Expertenwissen reagiert sie dabei auf die dynamisch sich ändernden Rahmenbedingungen in der Pflege. So bietet etwa die Pflegesoftware DM7 spürbare Entlastung für Pflegedienstleister aus allen Segmenten.
Gleiches gilt für die Abrechnungsdienstleistungen der RZH Rechenzentrum für Heilberufe GmbH oder für digitale Tools wie „iCarus Pflegehilfsmittelmanagement“ der ARZ Service GmbH. Apotheker versorgen darüber Pflegebedürftige und pflegende Angehörige unkompliziert mit Pflegehilfsmitteln.
Über das Fraunhofer ITWM
Das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM in Kaiserslautern gehört zu den weltweit führenden Forschungsinstituten für Industriemathematik. Die Hauptaufgabe besteht darin, Mathematik als Schlüsseltechnologie voranzutreiben und innovative Impulse zu setzen. Der Schwerpunkt liegt auf der Weiterentwicklung von mathematischen Methoden in Forschungsprojekten und deren Implementation mit geeigneten Technologien in Anwendungsprojekten.
Die zentralen Projektinhalte sind Forschungs- und Entwicklungsleistungen von mathematischen Methoden- bis hin zu kundenspezifischen Softwarelösungen. Die vielfältigen Kompetenzen richten sich an ein breites Kundenspektrum aus zahlreichen Marktsegmenten, darunter beispielsweise die Life Sciences, die industrielle Fertigung, die chemische Industrie oder auch die Energiebranche.