Liebe Pflegekollegen,
herzlich willkommen zu den aktuellen PflegeNews, die sich heute ganz der essenziellen Phase des Pflegeprozesses widmet: der Informationssammlung. In der Welt der Pflege ist das systematische Erfassen von relevanten Daten nicht nur ein wichtiger Schritt, sondern auch die Grundlage für eine qualitativ hochwertige Pflege.
Die Kunst der Informationssammlung
1. Gespräch: Der erste Schlüssel
Das Gespräch mit Ihrem Klienten bildet den Grundstein für jede Pflegeintervention. Sie ermöglicht Ihnen, die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen Ihrer zu pflegenden Personen zu verstehen. Sei es durch gezielte Fragen, Gespräche mit Angehörigen oder durch die Analyse von vorhandenen medizinischen Unterlagen – eine umfassende Anamnese schafft die Basis für eine individuelle Pflege. Hierbei ist das aktive Zuhören besonders relevant. In einem Erstgespräch sind die Pflegekräfte ganz beim Gesprächspartner und achten darauf, dass die aktuelle „to-Do“-Liste, die in den Gedanken der Pflegekraft oft kursieren, während des Gesprächs pausiert. Also die Gedanken einmal ruhen lassen und ganz bei Ihrem Klienten sein.
6 Tipps für ein optimales Erstgespräch
- Ruhige Umgebung schaffen: eine ruhige Umgebung bietet Ihrem Klienten Sicherheit und Wohlbefinden.
- Kaffee oder Tee anbieten: durch das Anbieten eines Getränks schaffen Sie eine vertraute Umgebung.
- Störfaktoren eliminieren: bei wichtigen Gesprächen, wie bei einem Gespräch mit Ihrem Klienten ist es für beide Gesprächspartner angenehmer, wenn das Telefon ausgeschaltet ist und keine weiteren Störungen durch z.B. fragende Kollegen vorhanden sind.
- Aktiv zuhören: Seien Sie ganz bei Ihrem Bewohner, ohne an andere Dinge zu denken. Steuern Sie bewusst Ihre Gedanken dahin, nur bei Ihrem Gesprächspartner zu sein. Lassen Sie ihn ausreden und zeigen Sie Verständnis.
- Zeit geben, um zu antworten: Senioren benötigen manchmal etwas Zeit, um eine Frage zu beatworten. Geben Sie gerne die Zeit und warten einfach ein paar Atemzüge länger, bis Sie das Gespräch weiterführen.
- Auf Mimik und Gestik achten: Manchmal erzählen uns die Körperhaltung, die Mimik und die Gestik mehr als viele Worte. Beobachten Sie Ihren Klienten und verbalisieren Sie Ihre Beobachtungen.
2. Beobachtung: Der Blick fürs Detail
Die Beobachtung ist ein mächtiges Werkzeug. Durch aufmerksames Wahrnehmen über den körperlichen und psychischen Zustand erkennen Sie frühzeitig, was genau Ihr Klient benötigt. Das beinhaltet nicht nur die rein klinischen Aspekte, sondern auch die Berücksichtigung von Emotionen und sozialen Interaktionen.
Zusätzlich erkennen Sie sehr schnell, welche Risiken vorhanden sind.
Beispiel: Sie führen ein Erstgespräch mit einer Dame, Frau Maria Müller. Frau Müller kommt in Ihre Einrichtung, ohne ein Hilfsmittel zu nutzen. Sie hat einen kleinschrittigen Gang und geht mit stark nach vorne gebeugtem Oberkörper. Dadurch erkennen Sie sofort ein Risiko: Richtig! Sturzrisiko beim Gehen.
3. Dokumentation: Die Kraft der Aufzeichnung
Eine sorgfältige Dokumentation ist unerlässlich. Sie ermöglicht nicht nur die Nachverfolgung des Pflegeverlaufs, sondern dient auch der Kommunikation im interdisziplinären Team. Klare und präzise Aufzeichnungen erleichtern die Zusammenarbeit und gewährleisten eine kontinuierliche Versorgung auf höchstem Niveau. Die Dokumentation bietet hierbei eine richtig gute Unterstützung.
Sie haben Interesse an hilfreichen, praktischen Tipps zu einer effektiven Dokumentation?
Drei Tipps für eine gute Informationssammlung
- Teamarbeit fördern: Teilen Sie Informationen im Team, um einen umfassenden Überblick zu gewährleisten.
- Technologische Unterstützung: Nutzen Sie moderne Pflegesoftware zur effizienten Dokumentation und Analyse.
- Regelmäßige Schulungen: Halten Sie sich und Ihr Team stets auf dem neuesten Stand bezüglich relevanter Pflegestandards und einer effektiven Dokumentation.
Zusammenfassung
Die Informationssammlung ist mehr als nur eine Pflicht – sie ist eine Kunst, die Ihre Pflegepraxis bereichert und die Grundlage für eine individuell angepasste Versorgung legt. Durch eine systematische Anamnese, aufmerksame Beobachtung und präzise Dokumentation tragen Sie dazu bei, die bestmögliche Pflege für Ihre Klienten zu gewährleisten.
Ausblick
In den nächsten PflegeNews sehen Sie, wie schnell und einfach die Planung sein kann. Durch das Einhalten der in der Planung festgelegten Abläufe bekommt Ihr Klient die maximale Sicherheit und die Situation lässt sich dadurch sogar verbessern. Wie interessant hört sich das für Sie an? Dann freuen Sie sich auf die kommende Woche.
Wir laden Sie ein, gemeinsam mit uns in den nächsten vier PflegeNews tiefer in die Welt des Pflegeprozesses einzutauchen und stehen Ihnen für weitere Fragen und Diskussionen gerne zur Verfügung.
Mit pflegerischen Grüßen,
Ihr Team von DM-EDV
Leitung Schulung & Seminare
Regina Repp
rr@dm-edv.de
+49 4474-9480 9401
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