Förderung der Harnkontinenz: Expertenstandard leicht verständlich erklärt

Liebe Pflegekollegen,

heute erhalten Sie in den DM7-PflegeNews einen Überblick über den Expertenstandard “Förderung der Harnkontinenz in der Pflege”. Dieser Standard ist von großer Bedeutung für Ihre tägliche Arbeit in der Pflege und unterstützt Sie dabei, die Lebensqualität Ihrer Patienten und Bewohner zu verbessern.

Die häufigsten Ursachen für Harninkontinenz können vielfältig sein und hängen oft von individuellen Faktoren ab.

Hier sind einige der Hauptursachen:

  • Schwächung der Beckenbodenmuskulatur: Eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur kann zu Harninkontinenz führen. Dies kann durch Schwangerschaft, Geburt, Übergewicht oder das Älterwerden verursacht werden.
  • Harnwegsinfektionen: Infektionen der Harnwege können die Blasenfunktion beeinträchtigen und zu Inkontinenz führen.
  • Prostataerkrankungen: Bei Männern können Prostataerkrankungen wie eine vergrößerte Prostata oder Prostatakrebs die Harnkontrolle beeinträchtigen.
  • Neurologische Erkrankungen: Schädigungen oder Störungen des Nervensystems, wie beispielsweise bei Multipler Sklerose, Parkinson oder Schlaganfall, können die Blasenfunktion beeinflussen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, insbesondere harntreibende Mittel, können zu Harninkontinenz führen.
  • Verstopfung: Chronische Verstopfung kann den Druck auf die Blase erhöhen und Inkontinenz verursachen.
  • Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Veränderungen während der Menopause können die Blasenfunktion beeinflussen.


Es ist wichtig, dass Pflegekräfte die individuellen Ursachen für Harninkontinenz bei ihren Patienten identifizieren, um gezielte Maßnahmen zur Kontinenzförderung zu ergreifen.

Der Expertenstandard bietet Hinweise über einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

1. Analyse der Risikofaktoren


Identifizieren Sie individuelle Risikofaktoren, die zu Harninkontinenz führen können. Dazu gehören beispielsweise Schwäche der Beckenbodenmuskulatur, Harnwegsinfektionen oder neurologische Erkrankungen, s.o.

2. Erstellung von Kontinenzprofilen


Erstellen Sie individuelle Profile für Ihre Pflegebedürftigen, um die spezifischen Bedürfnisse besser zu verstehen. Dies hilft Ihnen bei der gezielten Unterstützung.

3. Durchführung von Maßnahmen


Hier sind einige praktische Ansätze:

  • Beckenbodenübungen: Gezielte Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur.
  • Gewichtsreduktion: Übergewicht kann die Blasenfunktion beeinträchtigen.
  • Verzicht auf harntreibende Substanzen: Achten Sie darauf, dass Ihre Pflegebedürftigen keine Getränke oder Medikamente zu sich nehmen, die die Blase belasten könnten.
  • Toilettentraining: Regelmäßige Toilettengänge ermöglichen.
  • Bereitstellung von Hilfsmitteln: Stellen Sie Vorlagen oder andere Hilfsmittel bereit, um die Kontinenz zu unterstützen.

  • Tipp 1: Achten Sie gerne darauf, welche Vorlagen Sie nutzen. Für Ihre Klienten und deren Hautzustand sind offene Systeme zu bevorzugen.
    Tipp 2: Schauen Sie sich mal die Saugleistung Ihrer Produkte genauer an und überlegen Sie, ob wirklich so viele Vorlagenwechsel nötig sind. Viele Anbieter bieten dafür Programme an, die Ihnen die Saugleistung und alles weitere automatisch errechnen.


4. Beratung und Aufklärung


Informieren Sie Ihre Patienten und Bewohner über Möglichkeiten zur Kontinenzförderung. Dies umfasst auch das richtige Toilettenverhalten und die Vermeidung von harntreibenden Medikamenten oder Getränken.

5. Weiterbildungen:


Halten Sie Ihr Team regelmäßig auf dem neuesten Stand bezüglich Kontinenzförderung. Fortbildungen können dabei helfen, das Verständnis für präventive Maßnahmen zu vertiefen und die Pflegequalität zu verbessern.

Hier zur Schulungsaktion

Lassen Sie uns gemeinsam dazu beitragen, die Lebensqualität Ihrer Pflegebedürftigen zu steigern und die Kontinenz zu fördern!

Regina Repp